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Prozesse neu denken: Wie KI die PK-Verwaltung verändert

Welches Potenzial steckt wirklich in KI? Wie können Pensionskassen jetzt davon profitieren und Mehrwert für Mitarbeitende und Versicherte schaffen? Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Diese Fragen adressierte Christian Kunz, Leiter KI & Automation, anlässlich seines Referats an der diesjährigen PK-Messe in Zürich. Seine zentrale Botschaft: Wir stehen am Beginn der grössten Digitalisierungswelle aller Zeiten – einem regelrechten Tsunami. Die Frage ist nicht, ob diese Welle kommt, sondern ob wir bereit sind, auf ihr zu reiten, oder Gefahr laufen, von ihr überrollt zu werden.

Von Papierordnern zu Chatbots:
Die Evolution am Beispiel

Um das Ausmass der bevorstehenden Veränderung zu verstehen, lohnt sich ein Blick zurück. Nehmen wir die Entwicklung der Dokumentenablage als Beispiel: Was einst mit Papierordnern begann, entwickelte sich über digitale Verzeichnisstrukturen und strukturierte Suchfunktionen bis hin zu heute verfügbaren Chatbots, die direkt auf unsere Fragen antworten können.

Jede dieser Entwicklungsstufen brachte Effizienzgewinne mit sich – doch die KI-Welle wird die grösste und schnellste in dieser Reihe werden.

 

Der Paradigmenwechsel: Wenn Maschinen verstehen lernen

Was macht die aktuelle KI-Revolution so besonders? Zum ersten Mal in der Geschichte der Digitalisierung können Maschinen unstrukturierte Daten nicht nur verarbeiten, sondern tatsächlich „verstehen". Das ist ein fundamentaler Unterschied zu allem, was wir bisher erlebt haben.

 

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Klassische Digitalisierung: Übersetzung in Computersprache

 

In der klassischen Digitalisierung mussten alle Informationen zunächst in Computersprache übersetzt werden. QR-Codes sind ein perfektes Beispiel dafür: Menschenlesbare Informationen werden in maschinenlesbare Daten umgewandelt. Diese Herangehensweise funktioniert hervorragend für einfache, standardisierte Prozesse wie Eintritt oder Austritt von Versicherten.
 
Die Grenzen dieses Ansatzes zeigen sich jedoch im hohen initialen Abstimmungsaufwand für Standards und in der Tatsache, dass das Potenzial für durchgängig digitale Prozesse nicht von allen Marktteilnehmern ausgeschöpft wird.

KI-Digitalisierung: Computer verstehen menschliche Sprache

Generative KI verändert das Spiel grundlegend. Informationen können nun direkt in unstrukturierter Form verarbeitet werden – ein Durchbruch, der Prozesse automatisierbar macht, die bisher aufgrund ihrer hohen Varianz und der unterschiedlichen Informationsformen in Dokumenten nicht automatisiert werden konnten. Beispiele dafür sind unter anderem die Bearbeitung und Prüfung von WEF- oder IV-Anträgen.
  
Large Language Models wie ChatGPT, kombiniert mit flexiblen Workflow-Tools, eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Die Technologie hat bereits einen bemerkenswert hohen Reifegrad erreicht und entwickelt sich in atemberaubendem Tempo weiter.

 

Konkrete Anwendungsfälle mit hohem Reifegrad:

Im Bereich Dokumentenmanagement ergeben sich bereits heute zahlreiche praktische Einsatzmöglichkeiten für generative KI:

 

  • Klassifikation: Automatische Erkennung und Kategorisierung von Dokumenten
  • Stammdaten-Matching: Intelligente Verknüpfung mit bestehenden Datensätzen
  • Automatische Prüfung: Prüfung auf Vollständigkeit und Abgleich mit Erfüllungskriterien
  • Handschrifterkennung: Digitalisierung handschriftlicher Notizen
  • Datenextraktion: Gezielte Informationsgewinnung aus Dokumenten
  • Zusammenfassung: Automatische Erstellung von Kurzfassungen
  • Übersetzung: Mehrsprachige Dokumentbearbeitung

 

Bedenken ernst nehmen, aber nicht blockieren lassen

Die häufig geäusserten Bedenken bezüglich „Halluzinationen" von KI-Systemen und Datenschutzproblemen sind durchaus berechtigt und müssen adressiert werden – besonders in regulierten Industrien und beim Umgang mit besonders schützenswerten Daten.

Entscheidend ist, dass der Mensch immer beteiligt bleibt. KI soll nicht autonom entscheiden, sondern Menschen bei Entscheidungen unterstützen. Das bewährte Vieraugenprinzip wird nicht in Frage gestellt – es kommt lediglich „ein künstliches Auge" hinzu.

In der praktischen Umsetzung kombinieren Workflow-Systeme die drei Komponenten: Mensch, KI und klassische IT optimal. Dabei übernimmt KI einzelne Aufgaben, während der Mensch mit Hilfe klassischer IT überwacht und kontrollierend eingreift.

 

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Datenschutzkonforme Lösungen sind verfügbar

 

Mit den richtigen technischen, organisatorischen und vertraglichen Regelungen lässt sich KI heute datenschutzkonform und sicher verwenden. Die Palette der Möglichkeiten reicht von Hyperscalern mit Schweizer Rechenzentren über EU-Lösungen bis hin zu Schweizer Anbietern. Wo ein Wille ist, ist ein datenschutzkonformer Weg. Datenschutz kann nicht länger als Argument herhalten, untätig zu bleiben.

Das Potenzial: Weit mehr als nur Kosteneinsparungen

Die Vorteile des KI-Einsatzes gehen weit über finanzielle Aspekte hinaus:


Effizienz und Kosteneinsparung: Aufwendige Prozesse lassen sich automatisieren, was manuelle Tätigkeiten reduziert sowie Zeit und Ressourcen freisetzt.


Qualitätssteigerung: KI wird nicht müde und behandelt das letzte Dokument am späten Nachmittag noch mit derselben Aufmerksamkeit wie das erste am Morgen.


Attraktivere Arbeitsplätze: Mitarbeitende können sich auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren, was Jobs interessanter macht und dem Fachkräftemangel entgegenwirkt.

 

Keine Zeit verlieren: Warum Sie jetzt handeln sollten

Die technische Entwicklung verläuft rasanter als alle Technologiewellen, die wir in den letzten Jahrzehnten erlebt haben. ChatGPT ist gerade einmal 2,5 Jahre alt – und hat bereits die Welt massiv verändert.

Exponentielle Entwicklungen sind notorisch schwer vorherzusagen. Niemand weiss genau, wie schnell der Fortschritt tatsächlich sein wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass wir dazu neigen, die Entwicklung zu unterschätzen und dann vom Tempo überrascht – im schlimmsten Fall von der Welle überrollt – werden.

 

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Christian Kunz

 

Leiter KI & Automation

+41 31 858 23 51

c.kunz@fiveinformatik.ch

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